Wort des Monats: Innenentwicklung

ilek sol x des monats„Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ lautet seit einigen Jahren das Motto der nachhaltigen Ortsentwicklung. Aber was bedeutet das konkret? Eine große Herausforderung, vor der auch kleine und mittlere Kommunen stehen, ist der Flächenverbrauch. Der soll generell reduziert werden: Allein in Niedersachen werden durchschnittlich 9,5 ha an Fläche durch Siedlungs- und Verkehrsflächen in Anspruch genommen – und das Tag für Tag (Stand 2015).

Diese Fläche ist dann auf lange Jahre für andere Nutzungen verloren, ganz zu schweigen von den Folgen für Natur und Umwelt. Daher ist der Fokus auf die Innenentwicklung zum Ideal der Planung geworden. Dazu gehört die Konzentration auf eine effektive Entwicklung im Ortskern; wo möglich auch durch Neubauten, die auf die Bedarfe der Einwohner zugeschnitten sind. Dazu kommt die Entwicklung der in den vergangenen Jahrzehnten entstandenen Bau- und Gewerbegebiete, auch mit Blick auf die Nutzung von Baulücken und (zukünftigen) Leerständen. Auch innerörtliche Brachflächen wie alte Bahnhöfe oder Industriebrachen können neue Nutzungsimpulse erfahren.

Letztlich gilt: Neue Bauflächen sollten nur ausgewiesen werden, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind; dabei ist die Schließung von Lücken zwischen bestehenden Baugebieten generell effektiver als die Schaffung neuer, abgetrennter Siedlungsbereiche. Schließlich geht es auch um die Gemeindefinanzen: Baugebiete im Außenbereich bringen hohe Folgekosten bei der technischen Infrastruktur (Leitungen, Straßen, Kanäle etc.) mit sich. Standorte im Innenbereich, die sich gut in bestehende Strukturen einpassen, verringern diese.